Alphabetisierung und Grundbildung

Informationen, Rahmenbedingungen & Angebote
Formulare zum Download für Abrechner/innen

Die Evangelische Erwachsenenbildung bietet seit 2013 landesweit Alphabetisierungs- und Grundbildungskurse auf verschiedenen Niveaustufen an, um Betroffene bedarfsgerecht zu beraten, zu begleiten und zu unterstützen. Die Kurse sind auf den jeweiligen Lernstand zugeschnitten, vermitteln grundlegende schriftsprachliche Kompetenzen und weitere Grundbildungselemente zur Anwendung in Beruf und Alltag. Neben den Kursen stehen den Teilnehmenden individuelle Lernberatung und soziale Betreuung zur Verfügung.

Wir nutzen unser Know-how als erfahrener Bildungsträger, um attraktive Angebotsformate und Lernarrangements zu entwickeln und vorzuhalten, die sich nahe an der Alltagsrealität der betroffenen Menschen orientieren. Die beratende und ermutigende Ausrichtung von Kurs- und Unterstützungsangeboten ermöglicht es Betroffenen, mit größerem Selbstvertrauen im Alltag, in Berufsvorbereitung bzw. in Ausbildung und Beruf zurechtzukommen.

Unsere Kursangebote sind in ein differenziertes Netzwerk eingebunden:

Auf Landesebene kooperiert die ELAG mit den weiteren maßgeblichen Trägern in einem rheinland-pfälzischen Alphabetisierungs- und Grundbildungsnetzwerk (Grubi-Netz).

Ein wichtiger Kooperationspartner auf Bundesebene ist das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung (DIE) mit dem Projekt CurVe zur Verbindung von Grundbildung und Schuldnerberatung.

Hinzu kommt eine Vielzahl weiterer Netzwerke und Kooperationen auf regionaler Ebene. Wir binden aktiv regionale Akteure wie Jobcenter, kommunale und kirchliche Beratungsstellen, Betriebe, Schulen usw. ein, die Menschen mit Lücken in der Grundbildung erkennen und in die Beratungsangebote und Kurse vermitteln. Unsere zentralen Aktivitäten in den Netzwerken sind die Information, Sensibilisierung und Vorstellung der Kurs- und Unterstützungsangebote in den jeweiligen Regionen bis hin zur Einrichtung neuer Kurse.

Neben den ESF+-geförderten Kursen führen wir landesweit eine große Zahl niedrigschwelliger Kurse durch und bieten seit 2018 jeweils ein Alpha-Café in Simmern und Rockenhausen als Anlauf- und Beratungsstellen an.

Das Kursangebot ist jeweils auf die regionalen Verhältnisse angepasst. In der Regel werden Kurse mit einem Umfang von 100 – 300 UE angeboten, die zwei Mal im Jahr beginnen.

Für Kursleitende verweisen wir aus das Angebot aus der Basisbildungsqualifizierung (BBQ).

ESF+-Alpha-Kurse

Unser über den Europäischen Sozialfonds Plus und das Land Rheinland-Pfalz gefördertes Kursprogramm wird in den Regionen Pfalz, Hunsrück und an der Nahe durchgeführt. An allen Standorten werden sowohl Einführungs- wie Fortgeschrittenenkurse angeboten.

Weitere Informationen zu Vorgaben des ESF+-Projektes können den Webseiten entnommen werden:

Profil der Kursleitenden von ESF+-Kursen

Für die Durchführung der Alpha- und Grundbildungskurse und der Lernberatung innerhalb des Europäischen Sozialfonds sind die Einrichtungen der Evangelischen Erwachsenenbildung, die in diesem Bereich Angebote machen, auf der Suche nach kompetenten Kursleiterinnen und Kursleitern mit Erfahrung. Über Voraussetzungen und benötigte Qualifikationen informiert Sie unser Anforderungsprofil.

Anfragen und Bewerbungen besprechen Sie bitte mit den genannten Ansprechpartner/innen unserer Einrichtungen, die sich an dem Projekt „Alphabetisierungskurse und Unterstützungsmaßnahmen“ im Rahmen des Europäischen Sozialfonds beteiligen.

Anforderungen

Voraussetzungen für eine effektive Mitarbeit als Kursleiter/in in den Alphabetisierungs- und Grundbildungsangeboten des Projekts „Alphabetisierungskurse und Unterstützungsmaßnahmen“ sind

  • die Bereitschaft zu einer größeren psychischen und zeitlichen Belastung durch Unterricht, Lernberatung und ggf. Betreuung von Teilnehmenden
  • die Bereitschaft, langfristige Verantwortung für eine Lerngruppe zu übernehmen,
  • die Bereitschaft kooperativ und in Netzwerkstrukturen zu arbeiten.

Die Kursleiter/innen in den Alphabetisierungs- und Grundbildungsangeboten des Projekts sind in der Regel neben- oder freiberuflich auf Honorarbasis tätig. Sie bringen in der Regel folgende Ausbildung bzw. Berufserfahrung mit:

  • Studium Pädagogik, Sprachwissenschaften, Erwachsenenbildung, Germanistik, Sozialarbeit, Sozialpädagogik und / oder Erfahrungen in Deutsch als Fremdsprache / Deutsch als Zweitsprache
  • Lehrer/innen an allgemeinbildenden Schulen
  • Lehrer/innen an Sonderschulen
  • Berufsschullehrer/innen
  • (Diplom)-Pädagog/innen
  • (Diplom)-Psycholog/innen
  • Student/innen
  • Sonstige

Die Kursleiterinnen und Kursleiter verfügen über Unterrichtserfahrung in Alphabetisierungskursen mit deutschsprachigen Erwachsenen und / oder in Integrationskursen mit Alphabetisierung.

Kursleiter/innen oder Dozent/innen sind vertraut mit förderdiagnostischen Verfahren zur Ermittlung der Schriftsprachkompetenz Erwachsener und sind in der Lage, spezifische Aspekte der Alphabetisierung von Migrantinnen und Migranten zu berücksichtigen, insbesondere in Bezug auf den Erwerb von grundlegenden schriftsprachlichen Kompetenzen.

Zusätzlich müssen sich Kursleitende in Fortbildungsveranstaltungen für die Arbeit im Alphabetisierungsbereich qualifizieren bzw. weiterbilden. Anzustreben sind Fortbildungen zu Lernberatung und Lernprozessbegleitung und zu Grundlagen in der Alphabetisierung im Bereich Deutsch als Erstsprache. Dazu zählen zum Beispiel der Besuch folgender BBQ-Module oder vergleichbarer Angebote:

  • Modul 1 Lernberatung & Lernprozessbegleitung‘ (12 UE)
  • Modul 2.1. Einführung in der Alphabetisierung im Bereich Deutsch als Erstsprache (DaE) (32 UE)

Vergleichbare Angebote sind z.B. der Nachweis der ergänzenden Zulassung als Lehrkraft in Alphabetisierungskursen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) bzw. der Nachweis des Abschlusses einer additiven Zusatzqualifizierung für Kursleitende in Integrationskursen. Ab 2023 wird zusätzlich das Modul 4 ‚Spezialisierung Alphabetisierung Deutsch als Erstsprache‘ (DaE) (64 UE) oder eine vergleichbare Qualifikation erforderlich werden. 

Aufgaben

  • Konzeption, Vorbereitung und Durchführung der im Förderansatz „Reduzierung von Analphabetismus“ definierten Kursangebote und der Lernberatung
  • Didaktische Konzepte erstellen und lernerorientiert umsetzen
  • Lernsituationen erwachsener Lernender berücksichtigen und lebensnahes Lernen ermöglichen
  • Geeignetes Unterrichtsmaterial kennen lernen, entwickeln, erstellen, austauschen
  • Analyse von Lehrwerken und Unterrichtsmaterialien
  • Besondere Inhalte, Methoden und Übungsformen der Alphabetisierung / Grundbildung kennen, gezielt im Unterricht umsetzen und bedarfsgerecht berücksichtigen (z.B. Lernportal ich-will-lernen.de, Motivationselemente zur Steigerung der Lernmotivation und Ausdauer, ökonomische Grundbildung, Rechnen, Arbeiten am PC)
  • Kollegialer Erfahrungsaustausch zur Arbeit mit Analphabet/innen, zu sozial stark divergierenden Gruppen und zur Arbeit in den einzelnen Einrichtungen
  • Lernfortschritte bewerten und mit den Teilnehmer/innen besprechen
  • Individueller Förderpläne mit den Teilnehmer/innen erstellen

Im Rahmen ihrer Unterrichts- bzw. Beratungstätigkeit verpflichten sich die Kursleiter/innen, die Rahmenbedingungen für den Förderansatz „Reduzierung von Analphabetismus“ im Rahmen der Umsetzung des Europäischen Sozialfonds in Rheinland-Pfalz sowie die weiteren Regelungen des Europäischen Sozialfonds und des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung Rheinland-Pfalz in der jeweils gültigen Fassung zu beachten.

Beratung & Termine

Nähere Informationen zu den einzelnen Kursen erhalten Sie direkt über unsere Einrichtungen.

Beteiligte Einrichtungen

Diakonisches Werk Pfalz, Speyer
Karmeliterstraße 20
67346 Speyer

Durchführungsort: 67063 Ludwigshafen, Treff International

Evang. Erwachsenenbildungswerk Simmern
Herzog-Reichard-Str. 30
55469 Simmern

Durchführungsorte:

  • Ev. Erwachsenenbildungswerk, Herzog-Reichard-Str. 30, 55469 Simmern
  • Café Mosaik, Kappeler Straße 3, 55481 Kirchberg
  • Ev. Gemeindezentrum, Hedwigsgärten 2, 55606 Kirn
Grubi-Netz

In Rheinland-Pfalz schafft das Projekt „GrubiNetz – Kompetenznetzwerk Grundbildung und Alphabetisierung Rheinland-Pfalz“ seit 2014 wirkungsvolle und nachhaltige Unterstützungsstrukturen für Menschen mit Grundbildungsbedarf. Dazu sieht das Projekt ein Kompetenznetzwerk vor, das vier Netzwerkkoordinator*innen in den Regionen Mittelrhein/Westerwald-Taunus, Eifel/Trier/Mosel, Rheinhessen-Nahe und Pfalz aufbauen, vertiefen und weiterentwickeln. Dazu vernetzen sie sich mit den regionalen Akteuren, die mit den Zielgruppen in Kontakt kommen, beispielsweise Beschäftigte in Beratungsstellen, Jobcentern, Schulen, Weiterbildungseinrichtungen oder in der Verwaltung. Diese Akteure wiederum werden für die Themen Alphabetisierung und Grundbildung sensibilisiert und dabei unterstützt, wie sie Menschen mit Grundbildungsbedarf ansprechen und sie in entsprechende Unterstützungsangebote vermitteln können.

Das Projekt GrubiNetz wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung gefördert. Projektträger ist Arbeit & Leben Rheinland Pfalz, Kooperationspartner sind die Katholische Erwachsenenbildung Rheinland-Pfalz, anderes lernen, die ELAG sowie der Verband der Volkshochschulen von Rheinland-Pfalz e.V.

Der Ansprechpartner innerhalb der ELAG für das Grubi-Netz ist Michael Schunck, er ist Netzwerkkoordinator in der Region Bad Kreuznach/Hunsrück und zutständig für: Stadt und Kreis Bad Kreuznach, den Rhein-Hunsrück-Kreis, den Kreis Birkenfeld und die Stadt Kaiserslautern.

Michael Schunk

Michael Schunck


T 0671 92 001 43

Zum Projekt

Lernzentrum Bad Kreuznach

Alle Informationen zu den Öffnungszeiten, Lernbegleiter*innen und die Adresse finden Sie hier

Das Lernzentrum Bad Kreuznach bietet für Lernende die Möglichkeit, unterstützt durch eine Lernbegleitung, ein individualisiertes Lernprogramm zu verfolgen, das auf den Bedarf der Lernenden abgestimmt ist. Dazu gehört die Setzung eigener Schwerpunkte und die Verfolgung eigenständiger Lernziele in selbstbestimmter Geschwindigkeit.

Durch maximale Flexibilität des Angebots wird größtmögliche Autonomie der Lernenden erreicht.

Schwerpunkte:

  • Alphabetisierung und Grundbildung
  • Bildungsberatung zu digitalen Themen
  • Unterstützung bei ergänzenden Maßnahmen zur beruflichen Qualifizierung oder bei Umschulung und Weiterbildung
  • Unterstützung bei nachträglicher Qualifizierung oder beim Nachholen von Schulabschlüssen im Erwachsenenalter
  • Angleichung von Arbeitsmarktchancen
  • Unterstützung bei Veränderungen im alltäglichen oder beruflichen Umfeld v.a. bei Herausforderungen durch den digitalen Wandel
  • Aufholen nach Corona oder ähnlichen Einschnitten im beruflichen oder persönlichen Werdegang
  • Hilfe beim Erwerb von Grundkompetenzen in den Bereichen finanzielle Grundbildung und Haushaltsführung

Zielgruppen:

  • Erwachsene Lernende aller Altersgruppen
  • Menschen ohne für ihren Alltag oder Beruf ausreichende Lese- und Schreibkenntnisse
  • Gering Literalisierte, die Unterstützung beim Erwerb von zusätzlichen Qualifikationen oder Beratung brauchen
  • Muttersprachler*innen und Menschen mit ausreichenden Kommunikationsfähigkeiten in der deutschen Sprache ohne Bedarf an sprachlicher Erstorientierung
  • Menschen mit persönlicher Motivation zur Weiterbildung oder im Rahmen von Eingliederungsvereinbarungen

Das Projekt „Lernzentren in Rheinland-Pfalz“ mit den Lernzentren Bad Kreuznach, Bingen und Kaiserslautern wird aus Mitteln des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds der Europäischen Union kofinanziert.

Zudem sind Anträge an die Stadt und den Landkreis Bad Kreuznach gestellt. (Stand: Februar 2023). 

Basisbildungsqualifizierung

Die Basisbildungsqualifizierung ist ein Anerkennungs- und Qualifizierungssystem für Lehrkräfte in Rheinland-Pfalz. Das Programm orientiert sich an den landesspezifischen Förderansätzen wie der Sprachbildung von Migrantinnen und Migranten sowie an Kursangeboten zur Alphabetisierung im Bereich Deutsch als Zweitsprache und zur Begleitung von Menschen auf dem Weg zur Schrift, die Deutsch als oder wie ihre Muttersprache sprechen. Die Qualifizierungen, Fort- und Weiterbildungen, die Sie nachweisen müssen, entnehmen Sie bitte den einschlägigen Rahmenbedingungen bzw. Förderkriterien.

BBQ ist ein Programm der Katholischen Erwachsenenbildung Rheinland-Pfalz in Kooperation mit dem Verband der Volkshochschulen von Rheinland-Pfalz e.V und wird gefördert vom Ministerium für Arbeit, Sozial, Transformation und Digitalisierung und dem Ministerium für Familien, Frauen, Kultur und Integration.

Zum Projekt

CurVe (abgeschlossen)

Das Projekt „Curriculum und Professionalisierung der Finanziellen Grundbildung – CurVe II“, ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertes Vorhaben (Laufzeit 01/16-12/21), zielt darauf, Finanzielle Grundbildung als Teilbereich der Alphabetisierung und Grundbildung zu etablieren und neue pädagogische Konzepte für lebenswelt- und alltagsorientiertes Lernen und Lehren zu entwickeln, zu erforschen und in die Praxis zu transferieren. Das Projekt umfasst verschiedene Ziele, die sich auf zwei inhaltliche Schwerpunktsetzungen beziehen: Curriculum Finanzieller Grundbildung und Professionalisierung Finanzieller Grundbildung.

Projektträger ist das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung (DIE). Das DIE ist eine Einrichtung der Leibniz-Gemeinschaft und wird von Bund und Ländern gemeinsam gefördert. Es vermittelt zwischen Wissenschaft und Praxis der Erwachsenenbildung und unterstützt sie durch Serviceleistungen.

Zum Projekt